Die Theateraufführung fiel im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser
Wie jedes Jahr kurz vor Beginn der Ferienspaßzeit in Neulußheim fuhr der Heimatverein mit 25 Kindern zur Freilichtbühne in Mannheim-Gartenstadt.
Die Ränge des Freilichttheaters waren bereits gut besetzt, als die vier Betreuer vom Heimatverein ihre Schützlinge auf die für sie reservierten Plätze brachten. Vor ihnen lag die Spaß verheißende, hübsch dekorierte Bühne, auf welcher Trenk Tausendschlag aus einem armen Dorf, das unter der schlimmen Herrschaft des Ritters „Wertolt der Wüterich“ leidet, erschien. Die Dorfgemeinschaft war arm, fand sich aber wohl oder übel mit der fürchterlichen Herrschaft des Ritters ab. Nur der kleine Trenk nicht, der wollte das ändern.
„Stadtluft macht frei“
Er machte sich mit seinem Ferkelchen auf und davon in die Stadt, denn „Stadtluft macht frei“, dachte er sich. Dabei musste der junge Bursche durch einen dunklen Wald, in dem er den Gaukler Momme Mumm traf. Und er begegnete dem ängstlichen Ritterssohn Zink von Durgelstein, dessen Vater Ritter Dietz von Durgelstein aus ihm einen furchtlosen Ritter voller Tatendrang machen wollte.
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Und dann machte es von oben her plötzlich „Wumm“ – der Himmel verdunkelte sich, es donnerte und blitzte und die Wolken machten ihre Schleusen auf. Nach 20 Minuten Theatergeschehen war das Ganze auch schon zu Ende. Das heftige Gewitter räumte die Ränge und die vom Heimatverein mitgebrachten Regencapes halfen auch nicht mehr.
Binnen weniger Minuten waren alle Kinder in feste, überdachte Räumlichkeiten evakuiert. Die Neulußheimer durften sogar in den Regieraum über der Freilichtbühne. Strömender Regen, Blitze und Donner – das war jetzt ein echtes Abenteuer für die Kinder! Sie betrachteten, eng gedrängt, aber gespannt, die Technik dort. Angst? Hatte keines der Kinder. Sie waren mit den von den Betreuern mitgebrachten Waffeln und Getränken beschäftigt. Nachdem der Starkregen nicht enden wollte, traf die Regie die Entscheidung, dass die Vorstellung abgebrochen werden musste.
Tief enttäuscht und mit hängenden Köpfchen traten die Kleinen die Heimreise mit dem Bus an. Aber schon bald war dieser „Schicksalsschlag“ überwunden, sie spielten und sangen vergnügt bis nach Neulußheim.
Es gab dann noch einen schönen Trost: Die Kinder können mit der Eintrittskarte nochmals kostenlos in eine der kommenden Vorstellungen. Die Karte behält sogar noch bis zum nächsten Jahr ihre Gültigkeit.
gj