Neulußheimer Heimatverein zieht in neue Räumlichkeiten. Lebendiges Miteinander im Alten Schulhaus, Bau A
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Interview mit Hanspeter Rausch, Leiter des Museums für Ortsgeschichte
Vorsichtig heben die Männer die Glasvitrine Stufe für Stufe durch das Treppenhaus des Alten Bahnhofs. Draußen steht der große Umzugswagen, wo sich schon einige Kisten im Inneren befinden, die zuvor von den Mitgliedern des Heimatvereins gepackt wurden. Hanspeter Rausch, Leiter des Museums für Ortsgeschichte gibt letzte Anweisungen und nach einigen Stunden sind die ehemaligen Räumlichkeiten besenrein, von Staub und Spinnweben befreit. Die vielen Funde, Sammelstücke und historischen Dokumente auf dem Weg ins neue Domizil, ins Alte Schulhaus, Bau A, direkt in der Ortsmitte.
Langsam füllt sich das Gebäude gegenüber dem Rathaus mit Leben. Sobald der Johanneskindergarten, der vorübergehend im Erdgeschoß nach dem Brand in der Altlußheimer Straße Aufnahme gefunden hat ausgezogen ist, zieht die Bücherei wieder ein. Im Untergeschoss und in Räumlichkeiten im 1. OG hat der Point bereits seine neue Heimat gefunden. Das Turmuhrenmuseum im Dachgeschoss, weit über die Grenzen von Neulußheim bekannt, passt sich perfekt in das Gebäude ein. Eine gute Kombination: Zeitgeschehen, Historisches, Kultur und Bildung und die Jugend Neulußheims, die das Gebäude mit Leben erfüllen. Der Heimatverein bezieht die restlichen Räume; in den nächsten Tagen und Wochen wird ausgepackt, alles ansprechend präsentiert und eine Atmosphäre geschaffen, in der es Freude macht, sich über die Geschichte Neulußheims zu informieren. Die Flure eignen sich dabei perfekt für das eine oder andere zu präsentierende Ausstellungsstück.
Hanspeter Rausch war gerne bereit, ein paar Fragen zu beantworten:
„Ist es richtig, dass der Heimatverein 30 Jahre seinen Standort im Alten Bahnhof hatte?“
„Ja, der Alte Bahnhof ist seit seiner Renovierung und Einweihung als Kulturtreff im Sommer 1992 auch Domizil des Neulußheimer Heimatvereins. Neben der Dauerausstellung im Erdgeschoss zur Geschichte unserer Gemeinde, hatten wir im 1. OG unser Büro und Archiv und das gesamte Dachgeschoss für Wechselausstellungen und als Lager für Sammelstücke“.
„Herr Rausch, warum nun der Umzug“?
„Der Kulturtreff Alter Bahnhof wurde unter der Leitung von Wolfgang Treiber und Klaus Maier mit seinen Ausstellungen und musikalischen Veranstaltungen binnen kurzer Zeit zu einem Publikumsmagneten in der Region, weshalb es immer wieder zu räumlichen Engpässen im Erdgeschoss kommt. Auch das Dachgeschoss bietet auf Grund der geringen Höhe und Dachneigung nur begrenzt Fläche für Ausstellungen. Hinzu kommt, dass sämtliche Objekte über die schmale Holztreppe nach oben bzw. auch wieder nach unten getragen werden müssen. Aus diesen Gründen suchten wir seit Jahren nach einer Lösung, insbesondere nach Räumlichkeiten, die aber auch auf Grund ihrer Historie zum Heimatverein passen.
„Was waren die Highlights in dieser Zeit“?
„Spontan die Einweihung vor 30 Jahren mit Jahrmarktstimmung, einem Theaterstück zur Gründung von Neulußheim und einem tollen Bühnenprogramm.
Ein zweites Hightlight war sicherlich die Plasty-Ausstellung im Jahr 2001 mit Frau Podey, die mit fast einhundert Jahren die Schirmherrschaft übernahm. In Verbindung mit dieser Ausstellung, die weit über die regionalen Grenzen hinaus Interesse weckte, fand in der Hardthalle ein Treffen der ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt, zu dem mehrere Hundert Personen kamen. Stolz sind wir besonders auf 14 große Veranstaltungen. Dazu gehörten auch Ausstellungen zum 300-jährigen Jubiläum der Gemeinde Neulußheim und das 100-jährige Jubiläum der Ev. Kirchengemeinde.
„Wurde die Arbeit des Heimatvereins durch Corona ausgebremst“?
„Seit längerem arbeiten wir mit einem größeren Team an einer neuen Ausstellung, die mit sehr viel Recherchearbeit verbunden ist. Auf Grund der Sicherheitsregeln der Pandemie musste diese Arbeit über Monate immer wieder unterbrochen werden. Letztendlich waren wir das letzte halbe Jahr damit beschäftigt, unsere gesamte Sammlung zu verpacken und den Umzug in die neuen Räumlichkeiten vorzubereiten“.
„Was wünschen Sie sich für die Zukunft“?
„Engagierte und an der Geschichte Neulußheims interessierte Mitglieder bzw. Bürgerinnen und Bürger“.
Vielen Dank, Herr Rausch und dem Heimatverein ein gutes Ankommen in den neuen Räumlichkeiten und weiterhin viel Freude an der Ortsgeschichte Neulußheims.
Renate Hettwer